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1 Jahr mit dem Bullitt

Seit einem Jahr bin ich nun hauptsaechlich mit dem Fahrrad unterwegs, in dieser Zeit habe ich einige Erfahrungen mit dem Bullitt gemacht - gute und weniger gute.

Dieser Bericht soll ein Jahr zusammenfassen, es geht um "komische Blicke" und Unverstaendniss seitens anderen Verkehrsteilnehmern, sowie um nette Gespraeche mit anderen Fahrradfahrern.

Im letzten Jahr kam mir die Idee eine unbestimmte Zeit ohne Auto auszukommen, gerade weil ich nur sehr kurze Distanzen zu ueberwinden habe. Ausloeser war mein immer schlechter werdende koerperliche Zustand, dies wollte ich ohne Medikamente oder Fitness-Studio aendern. An einem Abend ueberkam es mich und ich entschied mich mein Auto zu verkaufen, spaeter wurde das Motorrad abgemeldet - somit war ich mehr oder weniger gezwungen mit dem Rad zu fahren (ich meide oeffentliche Verkehrsmittel).

Gerade in den ersten Wochen hat man mich und das Bullitt oft verwirrt angeschaut und den Kopf geschuettelt, ich wurde auch schon als Postbote bezeichnet, was mich absolut nicht stoert - die fahren ja schon lange mit Lastenraedern. Einige Passanten fragten mich nach meinen Beweggruenden und wir hatten sehr anregende Gespraeche, ich denke in den naechsten Jahren wird es einge Lastenraeder mehr in Vorarlberg geben!

Die ersten Tage waren sehr schwer, gerade weil meine Kondition im Keller war. Nach 2-3 Wochen merkte ich, wie sich meine Leistung merklich verbesserte und ich begann schon meine Route auszudehnen, damit ich laenger unterwegs bin - diese Route fahre ich noch heute.

Nach einem guten halben Jahr fuehlte ich mich so gut wie noch nie zuvor, taeglich 18km zu radeln blieb nicht ohne folgen - meine Zeiten wurde besser, wie durch ein Wunder hatte ich auch keinerlei Einschlafprobleme mehr, ich fuehlte mich "fit".

Ich habe in einem Jahr ca 15kg abgenommen ohne meine Ess- und Trinkgewohnheiten zu aendern! So gut hatte ich mir das alles gar nicht vorgestellt...

Die Kosten fuer das Bullitt (ca 3000EUR) haben sich mitlerweile amortisiert (Auto verkauft, Versicherung und Treibstoff gespart, etc.), also wesentlich guenstiger als ein Fitness-Center Vertrag, den man eh nicht voll ausnutzt.

Ich habe mich damals fuer ein Lastenrad entschieden, weil ich ohne Kompromiss mobil sein moechte, also auch "Dinge" mitnehmen und einkaufen gehen. Sogar den Grasschnitt fahre ich mit dem Bullitt zur Biogasanlage.

Das Bullitt schien mir sportlich genug, dies hat sich bewahrheitet - kein Kompromiss in diesem Bereich! Distanzen unter 5km bewaeltigt man mindestens gleich schnell wie mit dem Auto, gerade zu Stosszeiten hat man mit dem Fahrrad difinitiv Vorteile, gerade was die Parkplatzsuche angeht.

Im Winter muss man allerdings sehr gut aufpassen, denn auf den Fahrradwegen liegt Schnee und leider sind viele Autofahrer weniger begeistert wenn man auf der Strasse faehrt, obwohl dies absolut gerechtfertigt ist.

Im letzten Winter fuhr ich das Bullit mit Schwalbe Spike-Reifen, mit diesen hat man einen sehr guten Halt und fuehlt sich sehr sicher. Damit ich auf dem Vorderrat besseren Halt hatte, habe ich im Winter ein 10kg Gewicht ganz vorne auf die Ladeflaeche gespannt, ohne dem Gewicht bin ich in den Kurven oft ausgerutscht.

Einige Impressionen aus dem Alltag (leider habe ich im Winter keine Fotos gemacht):

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